Solar-Partner Süd GmbH

Unternehmen

Ein Bürogebäude mit der Energie der Zukunft

Erster Spatenstich in Kienberg

"Zukunft Sonne": Erster Spatenstich in Kienberg – 90 Prozent Wärme aus der Sonne erwartet, dazu 21.000 kWh Strom.

Von links Hr. Hogger (Bauunternehmen Hogger), Hr. Rockel (1. Bürgermeister); Hr. Schwarzbach (Wirtschaftsförderung LRA Traunstein), Hr. Weiße (Geschäftsführer der Solar-Partner Süd GmbH), Hr. Dufter (Architekt).

Kienberg. Einem Bürogebäude wie diesem gehört die Zukunft, sind die Verantwortlichen überzeugt: Das neue Solar-Zentrum der Heizungs- und Solarfirma "Zukunft Sonne" in Kienberg, dessen erster Spatenstich am Mittwoch feierlich zelebriert worden war, hat beinahe nur Superlative aufzuweisen. Das 16 mal 11 Meter große Bauwerk mit einer Nutzfläche von 360 Quadratmetern in zwei Stockwerken wird seine Wärme zu rund 90 Prozent solar erzeugen. Darüber hinaus wird es umweltfreundlichen Strom für rund vier Einfamilienhäuser liefern.

Es werden die allerneuesten Wärmedämm-Ziegel verwendet. Und auch viele weitere Maßnahmen für Dämmung, Wärmerückgewinnung, Wand-, Decken- und Fußbodenheizung und Regenwassernutzung machen das Gebäude, das angesichts der expandierenden Firmenentwicklung notwendig geworden ist, zu einem "Eldorado" für alle, die sich für alternative zukunftsgerichtete Energiekonzepte interessieren.

Ähnlich bemerkenswert ist auch die Schnelligkeit, in der für das Gebäude die Baugenehmigung erreicht wurde. "Zukunft-Sonne"-Geschäftsführer Gerhard Weiße war bei seiner Eröffnungsrede vor viel Prominenz voll des Lobes für die effektive Arbeit der Behörden. Letztlich seien vom Einreichen des Bauantrages bis zur Genehmigung weniger als zwei Monate vergangen – das grenze schon fast an ein Wunder, wenn man wisse, dass zunächst erst eine neue Gewerbefläche ausgewiesen werden musste. Denn "Zukunft Sonne" wollte aus logistischen Gründen keine der bisher vorhandenen gemeindlichen Gewerbeflächen nutzen, sondern gleich neben dem bisherigen Hauptgebäude in Richtung Süden erweitern. So hat die Gemeinde ein weiteres Grundstück erworben und dies dann an "Zukunft Sonne" weitergegeben. Das Landratsamt habe das Projekt von Anfang an tatkräftig unterstützt, betonte Weiße.

Geplant wurde das außergewöhnliche Gebäude vom Architekturbüro Sylvester Dufter aus Traunstein. Dieser erinnerte beim Umtrunk nach dem ersten Spatenstich daran, wie er vor 20 Jahren schon einmal zusammen mit Gerhard Weiße Zukunftsweisendes geplant hat: dessen mit Lehm isoliertes Privathaus, das damals für mindestens genau so viel Aufmerksamkeit gesorgt habe wie jetzt das neue Bürogebäude.

Die persönlichen Entwicklungen einzelner beteiligter Personen sind bemerkenswert: Gerhard Weiße und Hans Urbauer waren vor rund 25 Jahren in der kleinen Gruppe jener Pioniere, die die Entwicklung der Solarnutzung angeregt und damit letztlich zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Heute sind die beiden, die damals nicht nur Zustimmung gefunden hatten, nicht nur in der Gemeindearbeit aktiv. Gerhard Weiße ist darüber hinaus mit der von ihm geleiteten Firma "Zukunft Sonne", einem Unternehmen mit 15 Gesellschaftern, der größte Gewerbesteuerzahler der Gemeinde.

Auf diese willkommenen Zahlungen ging auch Bürgermeister Horst Rockel in seinem Grußwort ein. Er fügte an, dass "Zukunft Sonne" nicht nur deswegen in der Gemeinde ein wichtiges Unternehmen sei. Ihre Leistungen für Sonnenwärme und Photovoltaik verdienten allen Respekt, die Entwicklung in den zehn Jahren des Bestehens sei bewundernswert: "So kann es weitergehen!"

Das neue Gebäude wird, wie Dufter erläuterte, im Erd- und Obergeschoss Büroräume für ein rundes Dutzend Mitarbeiter umfassen, dazu eine große Ausstellungsfläche. Unter den Vorführmodellen wird auch ein Pelletskessel sein, der die restlichen zehn Prozent Wärme für das Gebäude liefern soll. Das 270 Quadratmeter große Dach ist eine einzige große Photovoltaikanlage, es wird kein einziger Dachziegel verwendet. Diese Fläche soll genügend Sonne einfangen, um rund 21.000 Kilowattstunden Strom zu erzeugen. Auf der Südseite des Gebäudes werden 65 Quadratmeter Sonnenkollektoren frei aufgeständert montiert. Sie erzeugen die Wärme für die Raumheizung, die in einem Solarspeicher mit 25.000 Litern Fassungsvermögen über Tage und Wochen vorgehalten wird. Der Tank reicht über mehrere Etagen und wird verkleidet und für alle sichtbar ins Bürogebäude integriert.

Die Wände werden aus den Ziegeln gemauert, die mit dem hoch wärmedämmenden Vulkangestein Perlit gefüllt sind. Hierdurch soll ein U-Wert von 0,18 entstehen. Eine zusätzliche Dämmung auf der Nordseite wird die Wärmeverluste weiter minimieren. Außerdem werden große Fenster mit Dreifach-Verglasung eingebaut.

Abgerundet wird das zukunftsweisende Konzept durch eine Besonderheit im Keller. Diese lautet "solare Betonkernaktivierung". Dabei wird das Fundament solar beheizt. "Auf diese Weise können wir die Überschüsse aus der Solarheizung sinnvoll nutzen", erläutert Gerhard Weiße. Der Keller wird mit der Solarwärme auf Raumtemperatur gebracht. "Wir bauen so, wie es in 30 Jahren EU-Standard sein soll", bezieht sich Weiße auf ein vor kurzem bekannt gegebenes EU-Projekt. "Ein Großteil der Wärme soll dann solar erzeugt werden, die Zuheizung erfolgt regenerativ. Mit dem selbst erzeugten Solarstrom, der den Bedarf der Firma weit übertreffen wird, soll das Solar-Zentrum außerdem komplett energieautark sein.

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