Solar-Partner Süd GmbH

HAUSTECHNIK

Das Sonnenhauskonzept

Was versteht man unter einem Sonnenhaus?

Ein Sonnenhaus ist ein Gebäude, dessen Heizenergiebedarf zum größten Teil (> 50 bis 100%) mit Solarenergie abgedeckt wird. Üblicherweise spricht man bei konventionellen Häusern von solarer Heizungsunterstützung. Beim Sonnenhaus sind die Verhältnisse umgekehrt: Hier handelt es sich um eine große Solarheizung mit konventioneller Unterstützung.

Ein solarer Deckungsgrad von 100% ist technisch ohne Weiteres möglich und wurde bereits mehrfach realisiert. Meist bewegen sich die solaren Deckungsgrade jedoch im Bereich von ca. 50 bis 80%, da für eine absolut 100%ige Deckung große Überkapazitäten geschaffen werden müssen. Für den verbleibenden geringen Restbedarf reicht in der Regel eine sogenannte Minimalheizung.

Ein Sonnenhaus kann in Massiv- oder Holzständerbauweise errichtet werden. Es weist einen sehr guten Wärmedämmstandard (U-Wert der Hülle unter 0,20 W/m²K) sowie durch die entsprechende Anordnung der Verglasung einen hohen Anteil passiver Solarenergienutzung auf. Im Gegensatz zum sogenannten Passivhaus, das einen relativ hohen Anteil an elektrischer Energie benötigt, ist beim Sonnenhaus eine Anlage zur kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung nicht zwingend erforderlich.

Die Merkmale des Sonnenhauskonzepts 

Bautechnik:

  • Sehr guter Wärmedämmstandard (Uges.,Hülle < 0,20 W/m²K)
  • Außenwände mit U-Wert ca. 0,12 bis 0,18 W/m²K
  • Kompakter, wärmebrückenfreier Baukörper
  • Konsequente Südausrichtung
  • Verglasung für optimierte passive Solargewinne ohne sommerliche Überhitzung

Energietechnik:

  • Großdimensionierte Kollektoranlage (solarer Deckungsgrad > 50%)
  • Kollektorneigungswinkel > 40 bis 90°
  • Groß ausgelegter Puffer- oder Kombispeicher (spezifisches Volumen je nach Kollektorneigung ca. 150 bis über 450 l/m²Koll.)
  • Speicherstandort innerhalb der beheizten Zone im Gebäude (Wärmeverluste kommen so dem Gebäude zugute, wodurch das System nahezu verlustfrei arbeitet)
  • Mindestens zweistufige solare Wärmeeinbringung
  • Entnahme aus dem Speicher aus mehreren Niveaus zur exergiegerechten Speicherentladung
  • Speicherhöhe idealerweise mindestens 4 m zur optimalen Temperaturschichtung
  • Niedertemperaturheizsystem, vorwiegend Fußboden- und Wandflächenheizung
  • Anlage zur kontrollierten Wohnraumlüftung nicht zwingend erforderlich
  • Nachheizung durch Biomasseheizkessel oder Zentralheizungsofen (Holz-Stückgut oder Pellets)
  • Optional zusätzlich Solarstromanlage

Ökologie:

  • Berücksichtigung der zur Herstellung des Gebäudes aufgewendete Energie (graue Energie)
  • Verwendung von baubiologisch unbedenklichen Baustoffen
  • Schon beim Bau Konzept für Entsorgung bzw. Recycling
  • Mittelfristig bessere CO2- und Energiebilanz als das Passivhaus

Die Sonnenhaus-Kriterien

Die Mindestanforderungen, die ein Sonnenhaus erfüllen muss, werden vom Sonnenhaus-Institut e.V. definiert und überwacht. Da die energetischen Standards unserer Gebäude per Gesetzt immer höher werden, ist es erforderlich, dass auch die Sonnenhaus-Kriterien kontinuierlich angepasst bzw. aktualisiert werden. In Deutschland werden diese Kriterien in Anlehnung an die jeweils gültige Energie-Einsparverordnung (EnEV) sowie an die KfW-Richtlinien definiert. Hierbei wird unterschieden zwischen Neubau und Sanierung (Sonnenhaus im Bestand).

Bezogen auf die EnEV2009 gelten für Wohngebäude bis 350 m² aktuell folgende Mindestkriterien:

1. Solarer Deckungsanteil für Warmwasser und Raumheizung Neubau und Altbau über 50%.
2. Spezifischer Transmissionswärmeverlust H’T
Neubau 30% < EnEV (entspricht KfW Energieeffizienzhaus 55) = 0,28 W/m²K Altbau = EnEV (entspricht KfW Energieeffizienzhaus 85) = 0,40 W/m²K
3. Spezifischer Primärenergiebedarf Q’’p
Neubau max. 15 kWh/m²a Altbau wie Referenzgebäude EnEV-Neubau bzw. KfW Energieeffizienzhaus 85 (Größenordnung 65…70 kWh/m²a)

Das Sonnenhaus-Institut

Die Idee, ein Gebäude ganz oder zum überwiegenden Teil mit Hilfe einer solarthermischen Anlage zu beheizen, ist nicht neu. Die ersten konkreten Sonnenhaus-Konzepte wurden in Deutschland bereits in den 1970er Jahren umgesetzt. 1989 wurde in der Schweiz das europaweit erste 100% solarbeheizte Haus gebaut.

Um das Konzept weitgehend solarbeheizter Gebäude auf breiter Basis voran zu bringen, wurde 2004 das Sonnenhaus-Institut e.V. gegründet. Die Anzahl an realisierten Sonnenhäusern ist seitdem kontinuierlich stark angestiegen. Dem Sonnenhaus-Institut gehören zahlreiche namhafte Hersteller, Planer und Architekten, Bauträger, Installationsbetriebe sowie vielen interessierten Bauherren und Privatpersonen insbesondere aus Deutschland und einigen Nachbarländern an.

Die Solar-Partner Süd GmbH ist Förderer und Gründungsmitglied beim Sonnenhaus-Institut e.V.

Konzeptionierung von Sonnenhäusern 

Dem Sonnenhaus-Institut gehören viele erfahrene Planer und Architekten an, auf deren Know-how interessierte Bauherren zurückgreifen können.

Die Realisierung der kompletten Technik im weitgehend solarbeheizten Haus ist eine Spezialität der Fa. Solar-Partner Süd GmbH. Zusammen mit unseren Partnern wurden schon zahlreiche Sonnenhäuser verwirklicht, sowohl Einfamilienhäuser, als auch große Wohnanlagen, kommunale und gewerbliche Objekte. Wir beraten Sie gerne!

Sonnenhaus
Solar beheizte Mehrfamilienhäuser
Sonderdruck-SWW-02-07
Sonnenhaus-Broschüre (102 Seiten)

Link zu www.sonnenhaus-institut.de

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